NÔÉMA
(1992/93)
für
Violoncello solo
- "Nôéma" (gr.) bedeutet soviel wie
Denkgegenstand, Gedankeninhalt oder Sinngehalt eines Gedankens
- Die Metamorphose von zerbrechlichen (brüchigen),
langen (statischen) Klängen hin zu punktuellen Strukturen
- Die "Unschärfe" zwischen Impuls (Ereignis)
und Geschwindigkeit (zeitlicher Verlauf), d.h. die Determinierung eines
Parameters ermöglicht die Indeterminierung des jeweils Anderen
- Diese Ausgangspunkte werden abstrahiert
und erscheinen in verschiedenen Klang- und Formstrukturen;
- Ausgehend von einer bestimmten Vorstellung von
Aleatorik, deren Wesensmerkmal keine völlige Unbestimmtheit,
sondern eine Einschränkung der
Freiheitsgrade darstellt, wurden ver-schiedene aleatorische Modelle/
Strukturen
zur qualitativen Bestimmung der klanglichen
Eigenschaften entwickelt
- Die Makroform (-struktur) weist wie die innere
Form (Mikrostruktur) asymmetrischen Charakter auf
Gegenstand der Auseinandersetzung war die Übertragung
der "Unschärfe" in das musikalische Medium, sowie die Beleuchtung
einer damit verbundenen Klangästhetik unter verschiedenen Perspektiven.
Ein weiterer wichtiger Aspekt des Werkes ist es, durch die verschiedenen
aleatorischen Modelle den Instrumentalisten an der formalen Gestaltung
teilhaben zu lassen, wobei durch die Einschränkung der Freiheitsgrade
in diesen Teilen (die etwa ein Viertel der Gesamtdauer des Werkes ausmachen)
der kompositorische Wille dennoch zum Tragen kommt.
|