l'étendue des fins éclats, éparse
1997

für
Violine solo
 
 
 
 

Integrale Bestandteile des Werkes für Violine solo, "l'étendue des fins éclats, éparse" (soviel wie "zersplitterte Ausdehnungen, vereinzelt"), sind Makroprozesse, die sich auf den unterschiedlichen Ebenen der kompositorischen Faktur wiederfinden lassen. Zeitgefüge verschiedener, aufeinander bezogener Strukturmomente sind in der Perspektive verschoben. Bewegungen lassen sich als räumliche Ausdehnungen, andererseits aber auch als Ausdruck des Verhaftenbleibens in "geschlossenen" Bahnen verfolgen, deren zeitliches Verhalten unbeständig ist. Die musikalischen Strukturen erscheinen durch Beschleunigung oder Verlangsamung in veränderten Gestalten, die sich durch Atemlosigkeit, Anspannung, Verweigerung, Innehalten oder auch Verletzlichkeit auszeichnen. So entsteht der Eindruck einer Ausdehnung einzelner Partikel mit unterschiedlichen Farbwerten. Diese perspektivischen Farbgebungen differieren durch Veränderungen ihres klanglichen und strukturellen Wesens, aus dem sich einzelne Bruchstücke als Spuren ablösen und damit Zusammenhänge in ihrer Eindeutigkeit verloren gehen.