des Säglichen Zeit...
2003

für
einen Schauspieler/ Sprecher, kl. Ensemble und Tonband
 
 

Zentrales kompositorisches Moment dieser Komposition ist das der Derivation. Ausgangspunkt hierfür war die neunte Elegie von Rainer M. Rilke. Aus der Fragmentisierung der Elegie und der Positionierung der Fragmente als eigenständige, für sich stehende Momente entwickelte sich der makroformale Aufbau des Werkes. Durch die Rezitation der einzelnen Abschnitte entstehen dabei Momente, deren abstrahierte "Zustandsbeschreibung" auf einer eigenen Ebene, nicht illustrierend, dem Ensemble obliegt.
Das Tonband bringt weitere Schichten ein, die das Geschehen überlagern, wobei diese Schichten ihrerseits Abstraktionen der Textfragmente sind. So gesehen, stellt des Säglichen Zeit... letztlich, sowohl in seinen dissoziierten Momenten wie in seiner Gesamtheit, eine Derivation der neunten Elegie dar.
Ein "Fragment":
 
 
... Hier ist des Säglichen Zeit, ...
 
... . Mehr als je
fallen die Dinge dahin, die erlebbaren, denn,
was sie verdrängend ersetzt, ist ein Tun ohne Bild.
Tun unter Krusten, die willig zerspringen, sobald
Innen das Handeln entwächst und sich anders begrenzt.
...