An den Rändern des Maßes
2005 - 11

für
zwei Ensemblegruppen
 
 
 
 

Ausgehend von Energiezuständen, die aus zerbrochenen Klangfeldern herrühren, und den ästhetischen Qualitäten dieser Überreste, beschäftigt sich "An den Rändern des Maßes" mit der Frage nach der Struktur des Auflösens, der Verflüchtigung. Die räumliche Disposition der zwei Ensemblegruppen ermöglicht dabei das Verdeutlichen der Plastizität der Auflösungsprozesse. Entscheidendes Charakteristikum der Bewegungsverläufe ist, daß das Innere ihres Wesens verschleiert wird, d.h. die klangliche Realität überschattet den Ursprung, macht den Kern selbst zum "Virtuellen". Ein weiteres Merkmal der Verläufe ist ihre Tendenzlosigkeit, das "Nicht-ausgerichtet-sein" der Bewegungen, die durch die vorzugsweise Verwendung von Flageolettönen geschaffen werden. Gleichzeitig wird es auf diese Weise unmöglich gemacht, Identitäten zu erzeugen, d.h. jedes Moment steht für sich. Auch die eingestreuten harmonischen Felder, weisen bereits im Entstehungsmoment eine Tendenz der Verflüchtigung auf bzw. tragen ein Moment des Auflösens in sich. Stabilität im Sinne des "Verhaftetseins" fehlt, mit Momenten des Innehaltens geht ein Zuwachs an Brüchigkeit einher...


 


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der mythos ist genauer noch als die metrie von sphären
die mit ihren trajektorien den untergang
der erde zeichnet · ein sich anders in die leere
 
sagen ·
 
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- den hologrammen einer ohnmacht
 
 
(aus: Raoul Schrott "Physikalische Optik V")