Echoes
2009/ 10
für
Ensemble
Echos - Anklänge, Anverwandlungen - Abtastungen und gleichzeitige Reflexionen "gezeichneter" Räume. Die Fokussierung des kompositorischen Augenmerks auf die bloße klangliche Beschaffenheit der Zeitmomente und deren (klang-)ästhetische Ausprägung.
Bei Goya findet ebensolche Fokussierung in den "Desastres de Guerra" statt. Die Umgebung wird ausgeblendet, sie taucht oft als bloße geometrische Form auf. Die jeweils gleichen geometrischen Elemente finden ihre Entsprechungen in den situativen Darstellungen.
Durch die Abstraktion des umgebenden Raumes und die gleichzeitige Einbeziehung von Wesensmerkmalen des auf das "Innere" Gerichtete der Radierungen entsteht ein Relationsgefüge, dessen Verdichtungen mit einer Konzentration auf den Kern bei gleichzeitigem Zuwachs an Unschärfe des Hintergrundes einhergeht.
Bei Giacometti kommt neben der Fokussierung als Form der Konzentration ein weiterer maßgeblicher Aspekt hinzu: der der Verdichtung. Dabei geht es auch um Verdichtung des "Leeren". Jean-Paul Satre schreibt über Giacometti:
"... Raum aber ist, selbst wenn er nackt wäre, immer noch Überfluß..."
und:
"... Nun wissen wir, welchen Mittels Giacometti sich bedient, um den Raum zu komprimieren; es gibt nur eines: die Distanz..."
Anverwandlungen von Gedachtem. Auch hier das Entäußerte als bestimmendes Merkmal der musikalischen Struktur. Nicht Fassbares. Es treibt mich um...
"Echoes" ist Nicolaus A. Huber gewidmet, von Herzen.